Rettungskette 5G

Im Rahmen der 5x5G-Strategie der Bundesregierung wurde der 5G-Innovationswettbewerb des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur ausgeschrieben und das Projekt "Rettungskette 5G“ in der Region Aalen entstand.

Das Projekt soll mit Hilfe der 5G-Mobilfunktechnik innovative Lösungen für eine Verbesserung von Kommunikation und Datenaustausch zwischen Ersthelfern, Rettungsdienst, Leitstelle, und Klinik identifizieren und dadurch einzelne Akteure der Rettungskette optimal miteinander vernetzen. Das Projekt erhielt Anfang 2022 die Förderzusage zur Umsetzungsförderung in Höhe von 4 Mio. Euro.

Die Projektpartner werden die Ideen in den folgenden drei Jahren unter Realbedingungen im Rettungsdienst und in der Notaufnahme des Ostalb-Klinikums erproben. Ziele sind hierbei die Steigerung einer qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung sowie eine effiziente Nutzung knapper Ressourcen im Gesundheitssystem.  

Anwendungsszenarien Rettungskette 5G

Die Umsetzung umfasst fünf technische und organisatorische Lösungen für die Handlungsfelder der Rettungskette:  


Alarmierung mobiler Ersthelfer 
Wird eine bewusstlose Person, ohne Atmung und ohne Herzschlag aufgefunden, so zählt jede Sekunde. Mit Hilfe der 5G-Technologie werden Ersthelfer per Smartphone-App geortet, alarmiert und an den Einsatzort gelotst. Der Alarmierungsrhythmus berücksichtigt zudem die Verfügbarkeit von AEDs und fordert im Bedarfsfall den Transport eines AEDs über eine autonome Rettungsdrohne an. Der Ersthelfer wird bei der Durchführung der Herz-Lungen-Wiederbelebung durch ein CPR Feedback Device, welches zugleich Daten in Echtzeit an die Rettungsleitstelle übermittelt [...]

Integrierter Versorgungsnachweis 
Mit dem integrierten Versorgungsnachweis sollen Patientenströme in Echtzeit auf Basis vorhandener Kapazitäten und Ressourcen gelenkt werden. Transportzeiten werden minimiert, Ressourcen in Rettungsdienst und Klinik effizient eingesetzt und der Patient schnellstmöglich der optimalen Versorgung zugeführt.

KI-Robotik im Rettungswagen 
Das Anwendungsszenario „KI-Robotik im Rettungswagen“ beschäftigt sich mit dem Vorhaben, notwendige Ultraschalluntersuchungen, die normalerweise in der Klinik stattfinden, bereits am Einsatzort bzw. auf der Fahrt zur Klinik, im Rettungswagen durchzuführen. Daneben finden Querabstimmungen mit dem Projekt „5G-trAAffic“ statt: Durch die Implementierung eines Echtzeit-Routings könnten Verkehrsströme intelligent gesteuert werden, z.B. „grüne Welle“ für Rettungsmittel, die mit Sonder- und Wegerechten unterwegs sind.  

Telemedizinische Voranmeldung und Notfallassistenz 
Die Telemedizinische Voranmeldung und Notfallassistenz beinhaltet einen frühzeitigen Datenaustausch u.a. der Vitalparameter des Patienten, Ultraschallbilder und weitere Daten in Echtzeit. So können lebensrettende Maßnahmen in der Klinik frühzeitig geplant und vorbereitet werden. Darüber hinaus soll 5G-Technologie eingesetzt werden, dass Ärzte in der zentralen Notaufnahme in Echtzeitübertragung direkten audiovisuellen Kontakt mit den Notfallsanitätern im Rettungswagen und dem Patienten aufnehmen können.  

Digitales Verlegungsmanagement  
Patientenverlegungen mit Notarzt könnten zukünftig, wo es möglich ist, ohne die körperliche Anwesenheit des Notarztes durchgeführt werden. Dabei besteht jederzeit die Option einen Notarzt virtuell hinzuzuschalten, der den Transport überwacht und im Bedarfsfall digital unterstützt. Dies spart Zeit und Geld, da die Rückfahrt ohne Patient entfällt. Ebenso sollen alternative Dokumentationstechniken eingesetzt werden, um die administrativen Aufgaben des Personals vor Ort so gering wie möglich zu halten.