Pankreaszentrum

Das Pankreaszentrum Aalen ist Teil des Ostalb-Klinikums Aalen und hat sich zum Ziel gesetzt, Patienten mit Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) auf höchstem Niveau zu beraten und umfassend interdisziplinär zu behandeln.

Seit Dezember 2014 ist das Zentrum durch die deutsche Krebsgesellschaft DKG zertifiziert.

Fachübergreifend können Patienten mit gut- und bösartigen Tumoren, aber auch akuten und chronischen Entzündungen des Pankreas therapiert werden.

Die Chirurgie der Bauchspeicheldrüse und insbesondere auch der sehr seltenen zystischen Pankreastumoren stellt einen der klinischen Schwerpunkte der Chirurgischen Klinik I des Ostalbklinikums Aalen unter der Leitung von Prof. Dr. Marco Siech dar. Hier kommen bevorzugt organsparende Operationsverfahren unter z.B. Erhalt von Magen, Zwölffingerdarm, Gallengang und Gallenblase zum Einsatz. Auch laparoskopische und damit für den Patienten sehr schonende Eingriffe (Schlüssellochchirurgie) werden durchgeführt.

Insbesondere die Ergebnisse dieser bisher nur in wenigen Kliniken praktizierten laparoskopischen Form der Pankreaschirurgie sind Ziel einer von Prof. Siech initiierten deutschlandweiten Studie.

Betroffene Patienten werden an unserem Zentrum über die rein medizinische Behandlung hinaus unterstützt. Hier steht uns ein Team aus Ernährungsberatern, Sozialmedizinern und Schmerztherapeuten zur Verfügung. Weiterhin besteht eine enge Zusammenarbeit mit den Selbsthilfegruppen.

 

Ärztliche Leitung 

Als Leiter des Pankreaszentrums wurde

Herr Chefarzt Prof. Dr. med. Marco Siech und
Herr Chefarzt Priv. Doz. Dr. med. Stefan Gölder

sowie

Leitende Ärztin Dr. med. Stephanie zu Putlitz, Chirurgische Klinik I als Koordinatorin und

Leitender Oberarzt Dr. med. Michael Meiborg , Innere Medizin I, als Qualitätsmanagement-beauftragter (QMB) benannt.

 

Wer ist am Pankreaszentrum beteiligt ?

Ambulanter Sektor

Interne Partner:

  • Medizinische Klinik I: Priv. Doz. Dr. Gölder und Mitarbeiter
  • Chirurgische Klinik I: Prof. Siech und Mitarbeiter
  • Radiologische Klinik: Dr. Nissen und Mitarbeiter
  • Institut für Pathologie: Dr. Hack und Mitarbeiter
  • Psychoonkologische Betreuung: Dr. Scheffold und Mitarbeiter
  • Schmerztherapie: Prof. Kredel und Mitarbeiter
  • Pflegeteam und die gesamte Versorgungsstruktur des OAK


Externe Partner:

  • Strahlentherapie und Radioonkologie: Dr. Röddiger , Dr. Kurek, 
    www.strahlentherapie-ostalb.de
  • MVZ Onkologie Ostalb
    Link: www.onkologie-ostalb.de
  • Humangentische Beratung: Beratungsstelle Universität Ulm
  • niedergelassener Kooperationspartner:
    Dr. Auchter (Karlsplatz 18, 73433 Aalen Tel.: 07361/71188)
  • Soziales Netz

 

Hausintern werden folgende Angebote vorgehalten:

  • Stomatherapie
  • Sozialberatung
  • Pflegeüberleitung
  • Ernährungsberatung
  • Seelsorge
  • Psychoonkologische Betreuung
  • Physiotherapie
  • Palliativversorgung


Mit folgenden externen Partnern bestehen Kooperationen auf der Ebene des Gesamtklinikums:

Sanitätshaus Schad
www.sanitaetshaus-schad.de

Hospizdienst Aalen
www.aalener-hospizdienst.de

Ambulante Krankenpflege
www.sozialstation-aalen.de

Selbsthilfegruppen:
AdP Arbeitskreis der Pankreatomierten www.bauchspeicheldruese-pankreas-selbsthilfe.de

Rehabilitation:
Waldburg-Zeil Kliniken: www.wz-kliniken.de
Kiliani Klinik Bad Windsheim: www.dbkg.de
m&i Fachklinik Ichenhausen: www.fachklinik-ichenhausen.de

Im oberen Bauchraum quer hinter dem Magen liegt eine 15-20 cm lange und 60-100g schwere Drüse- die Bauchspeicheldrüse. Ihr Ausführungsgang mündet zusammen mit dem Gallengang in den Zwölffingerdarm. Die Bauchspeicheldrüse arbeitet zum einen endokrin, das bedeutet, Hormone wie Insulin und Glukagon werden direkt von hier ins Blut abgegeben, zum anderen exokrin, das heißt, im produzierten Bauchspeichel sind lebenswichtige Enzyme enthalten, die in den Zwölffingerdarm abgegeben werden und die Magensäure neutralisieren. Die beiden Teile der Drüse sind eng miteinander verbunden, so dass durch einen Funktionsausfall des einen Teils der andere Teil ebenso in Mitleidenschaft gezogen wird.

 

Endokrine Drüse: Regelung des Blutzuckerspiegels

Die Langerhanszellen der Bauchspeicheldrüse bestehen aus den sogenannten A-Zellen, die das Hormon Glukagon produzieren, sowie aus den B-Zellen, die das Hormon Insulin produzieren. Insulin hat im Körper die Aufgabe, den Blutzuckerspiegel zu senken, während Glukagon das Gegenteil bewirkt, diesen nämlich erhöht. Wird dieses empfindliche System durch eine kranke Bauchspeicheldrüse gestört, kann eine Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) entstehen.

 

Exokrine Drüse: wichtiger Enzymlieferant

Bereits bei Nahrungsaufnahme kommt es zu einer vermehrten Freisetzung von Enzymen aus der Bauchspeicheldrüse. Die Enzyme Trypsin, Chymotrypsin und Elastase spalten Eiweißkörper, Amylase Kohlenhydrate. Nur wenn diese Enzyme in ausreichender Menge produziert werden, ist eine suffiziente Verdauung gewährleistet. Ist dies nicht der Fall, können die Nahrungsbestandteile nicht mehr richtig verdaut werden, am empfindlichsten ist davon die Fettverdauung betroffen. In der Fachsprache nennt man dieses Krankheitsbild eine Pankreasinsuffizienz.

Studien im Pankreaszentrum

Um die Behandlung einer Erkrankung kontinuierlich zu verbessern, sind klinische Studien und medizinische Forschung unerlässlich. Als Pankreaszentrum nehmen wir an nationalen und internationalen Studien teil und bieten unseren Patienten an, sich im Rahmen einer qualitätsgesicherten klinischen Studie behandeln zu lassen. Hierbei können neuere Substanzen oder auch neue Behandlungskonzepte oder Operationsmethoden untersucht werden. Es geht letztlich um das Ziel, die Wirkung einer Behandlung zu verbessern oder die Nebenwirkungen zu minimieren.  

Studienteilnehmer haben die Chance von neueren Therapien zu profitieren, die außerhalb der Studie noch nicht verfügbar sind einer intensiven und engmaschigen Betreuung der zusätzlichen Sicherheit durch externe Qualitätsüberwachung der Behandlung für den medizinischen Fortschritt einen wertvollen Beitrag zu leisten.  
Wenn Sie sich über Klinische Studien allgemein informieren möchten, empfehlen wir Ihnen z.B. den Ratgeber der Deutschen Krebshilfe aus der Reihe „Die blauen Ratgeber“, Nr. 60 mit dem Titel „Klinische Studien“, den Sie sich kostenlos downloaden oder per Post zusenden lassen können oder auch direkt bei uns erhalten können.

Link http://www.krebshilfe.de/blaue-ratgeber.html]

Studien, die derzeit an unserem Pankreaszentrum angeboten werden:

PANCALYZE- Studie Biobank- Studie

Indikation:
Patienten bei denen ein duktales Adenokarzinom des Pankreas in kurativer Absicht reseziert wird.

Studientitel:
Sammlung von Biomaterialien für die Biobank der Uniklinik Köln im Rahmen der medizinischen Forschung

Leiter der Studie:
Prof. Dr. med. Christiane Bruns, Köln

Beschreibung:
Würde es durch die Analyse innovativer molekularer Marker des Tumorpräparates gelingen, den weiteren Krankheitsverlauf abschätzen zu können, dann könnten individualisierte Ansätze für die Therapie des Pankreaskarzinoms entwickelt werden. In der PANCALYZE-Studie werden daher prospektiv Bioproben (Gewebeproben, Blutproben) von pankreasresezierten Tumorpatienten gesammelt, womit eine Biobank aufgebaut wird. Die Untersuchungen auf bestimmte Biomarker werden mit den Daten des weiteren Krankheitsverlaufes verglichen. So versucht man herauszufinden, ob eine bestimmte Biomarkerkonstellation mit einem bestimmten Fortgang der Erkrankung (z.B. Lokalrezidiv oder Metastasierung) korreliert, so dass eine begleitende Chemotherapie individueller auf den zu erwartenden Krankheitsverlauf abgestimmt werden könnte.

Status der Studie:
Die Studie ist geöffnet.

Weiterführende Informationen:
siehe u.g. Ansprechpartner.


DISPACT-2 Studie Randomisiert kontrollierte, multizentrische chirurgische Nicht-Unterlegenheitsstudie

Indikation:
Patienten mit gutartigen oder bösartigen Pankreaserkrankungen, die eine elektive distale Pankreasresektion (Pankreaslinksresektion) benötigen.

Studientitel:
Distale Pankreatektomie - eine randomisiert kontrollierte Studie zum Vergleich der minimal invasiven mit der offenen Resektion (DISPACT-2).

Leiter der Studie:
Prof. Dr. med. Pascal Probst, Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Transplantationschirurgie am Universitätsklinikum Heidelberg

Beschreibung:
Bisher ist die Standardtherapie der linksseitigen Pankreasentfernung die Methode der offenen Resektion mit Bauchschnitt. Im Kommen ist die Methode der minimal invasiven Resektion. Bei dieser Studie sollen nun die beiden Methoden miteinander verglichen werden hinsichtlich postoperativer Komplikationen und dem Verlauf und die Nicht-Unterlegenheit des neueren minimal invasiven Verfahrens untersucht bzw. bewiesen werden.

Status der Studie:
Die Studie ist geöffnet.

Weiterführende Informationen:
siehe u.g. Ansprechpartner.       

Gerne geben unsere Ansprechpartner für Studien am PankreasCentrum weitere Auskünfte:

Studienbeauftragter Arzt:  
Ltd. Oberarzt Dr. Michael Meiborg, Tel. 07361-55-1211

Studienassistentin:    
Frau Caroline Walny, Tel. 07361-55-1270