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Neuartiger Herzschrittmacher für Menschen mit einem verlangsamten Herzschlag

Aalen, 27.03.2024

Ist bei Menschen mit einem verlangsamten Herzschlag die Versorgung mit einem Herzschrittmacher erforderlich, so steht mit dem elektrodenlosen Herzschrittmacher ab sofort eine neue, innovative Therapieoption zur Verfügung.

Wir freuen uns sehr, die Implantation bei entsprechender Indikation als eine der ersten Kliniken in Deutschland durchführen zu können, so Chefarzt Prof. Dr. Peter Seizer nach dem erstmaligen Eingriff vor wenigen Tagen im Ostalb-Klinikum Aalen. Die Implantation herkömmlicher Herzschrittmacher – bestehend aus einem im Brustbereich platzierten Pulsgeber und von dort zum Herzen führenden Drähten (Elektroden) – ist heutzutage ein Routineeingriff. Dennoch können während und nach der Operation Komplikationen auftreten.

Elektrodenlose Herzschrittmacher wurden unter anderem entwickelt, um diesen Herausforderungen entgegenzutreten. Hier stecken sämtliche Funktionseinheiten in einer kleinen Kapsel. Dank ihrer geringen Größe (etwa ein Drittel des Volumens einer gewöhnlichen AAA-Batterie) ist eine Implantation direkt in die rechte Hauptkammer des Herzens möglich. Die Blutgefäße und das Herz mit seinen Herzklappen werden also nicht dauerhaft durch eine Elektrode belastet. Der Herzschrittmacher verfügt außerdem über eine einzigartige Funktion, das sogenannte Mapping, die es Ärztinnen und Ärzten ermöglicht, elektrische Signale im Herzen zu messen, um vor der Implantation die optimale Position im Herzen zu bestimmen.

Ein großer Vorteil des neuen Schrittmachers für die Patienten ist die lange Lebensdauer, die vom Hersteller auf mehr als 17 Jahre geschätzt wird. Bei herkömmlichen Herzschrittmachern ist ein Batteriewechsel unter Umständen bereits wesentlich früher erforderlich.  

Herzrhythmusstörungen und die Folgen

In der Regel liegt der Ruhepuls eines gesunden Erwachsenen bei etwa 60-80 Schlägen pro Minute. Bei bestimmten Erkrankungen, kann die Frequenz unter 60 Schläge pro Minute fallen, manchmal kann sie sogar unterbrochen sein. Mögliche Folgen sind zum Beispiel Schwindel, Müdigkeit, Atemnot oder Ohnmacht. Die Symptome können bei Anstrengung, aber auch bereits bei ganz alltäglichen Bewegungen auftreten. Eine effektive Behandlung ist zum Beispiel die Implantation eines Herzschrittmachers, der bei einer zu langsamen oder fehlenden Herzfrequenz elektrische Impulse an den Herzmuskel abgibt und die Symptome von Herzrhythmusstörungen lindert.   Wir planen in den kommenden Wochen weitere Eingriffe dieses neuen Schrittmachers und werden hier weitere Erfahrungen machen, erläutert Prof. Seizer.

Nachdem wir in den letzten Jahren auch sogennante His-Bündel-Schrittmacher etabliert haben, wird im Ostalb-Klinikum die ganze Bandbreite einer modernen Schrittmachertherapie angeboten. Die Kardiologie ist für die Schrittmachertherapie gemäß der Deutschen und Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zertifiziertes Schrittmacherzentrum.    

Aalen, 12.12. 2023

Seit drei Jahren bietet die Kardiologie am Ostalb-Klinikum Aalen Patienten mit Erkrankungen der Mitralklappe ein minimalinvasives Verfahren zur Reparatur der Mitralklappe an.
Die Mitralklappe ist das Ein- und Auslassventil der linken Herzkammer. Durch sie fließt das sauerstoffreiche Blut aus den Lungen in die linke Herzkammer, um von dort in den Körper gepumpt zu werden.
Durch diesen Eingriff kann Patienten, die vorher an ausgeprägter Luftnot und Zeichen der Herzschwäche gelitten haben, eine deutliche Verbesserung ihres Gesundheitszustands und ihrer Prognose ermöglicht werden.
Zudem wird dieser Eingriff am Ostalb-Klinikum seit einem Jahr auch an der Trikuspidalklappe, welche die gleiche Funktion in der rechten Herzkammer übernimmt, vorgenommen.
Aufgrund der zahlreichen erfolgreich durchgeführten Eingriffe der vergangenen drei Jahre wurde die Klinik für Kardiologie am Ostalb-Klinikum Aalen nun von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Mitralklappenzentrum ausgezeichnet. Prof. Dr. Seizer und sein Team freuen sich über diese weitere Auszeichnung und die Möglichkeit Patienten im Ostalbkreis heimatnah auf höchstem Qualitätsstandard zu behandeln.

Aalen, 13. 10. 2023

Von 05. bis 07. Oktober 2023 fanden in Bonn die Herztage der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie statt, auf denen das Ostalb-Klinikum Aalen mit vier Ärzten und drei Fachvorträgen vertreten war.

Im Vorfeld des Kongresses hatten bundesweit junge Kardiologinnen und Kardiologen die Möglichkeit, ihre interessantesten Fälle einzureichen. Mit Dr. Stephanie Löbig hatte dieses Jahr die Abteilung für Kardiologie und Angiologie des Ostalb-Klinikums in Aalen unter der Leitung von Chefarzt Prof. Dr. Peter Seizer die Nase vorn und konnte den bundesweiten Wettbewerb für sich entscheiden.


Sie gewann den diesjährigen Preis für den „besten“ Echokardiographie-Fall. Dr. Löbig stellte einen Fall aus ihrem klinischen Alltag am Ostalb-Klinikum Aalen vor, der als besonders lehrreich ausgezeichnet wurde.
Die Präsentation des Falles und die Siegerehrung zum „Echo Masters Gewinner“ fanden am 05. Oktober in Bonn statt.

Aalen 16.08. 2023:

Kardiologie des Ostalb-Klinikums als erstes Haus in Baden-Württemberg mit dem Qualitätssiegel ERTC ausgezeichnet

Die Kardiologie des Ostalb-Klinikums wurde als erste Klinik in Baden-Württemberg durch die Europäische Herzrhythmus Gesellschaft (EHRA) mit dem Qualitätssiegel ERTC ausgezeichnet.  

Das Qualitätssiegel „EHRA Recognized Training Centers“ (ERTC) garantiert den Einsatz fortschrittlichster und standardisierter Lehrtechniken. Dieses Zertifikat beweist die hohe Ausbildungs- und Prozessqualität, die in der Kardiologie am Ostalb-Klinikum besteht. Die Auszeichnung zertifiziert exzellente elektrophysiologische Zentren, von denen es insgesamt nur 10 in Deutschland gibt.

Die Europäische Herzrhythmus Gesellschaft ist bestrebt, die höchsten Standards bereits in der Ausbildung einzufordern.

Mit Dr. Sebastian Weyand und Prof. Dr. Peter Seizer hält das Ostalb-Klinikum zwei nach den Vorgaben der europäischen Gesellschaft zertifizierte Ärzte für Elektrophysiologie vor. „Die Akkreditierung des Elektrophysiologie-Zentrums als erstes in Baden-Württemberg von der EHRA als anerkanntes Ausbildungszentrum ist eine bedeutende Auszeichnung für uns und würdigt die systematische und konsequente Arbeit des gesamten medizinischen und pflegerischen Teams der Abteilung für Kardiologie“, freut sich Chefarzt Prof. Dr. Peter Seizer.

05.04.2023

Am Ostalb-Klinikum Aalen wurde aktuell ein Patient, der unter lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen litt, mit einer neuen Untersuchungsmethode erfolgreich therapiert. Prof. Peter Seizer und sein Team führten diese Methode weltweit zum ersten Mal durch und veröffentlichten den Fall in einer renommierten medizinischen Fachzeitschrift (Journal of Interventional Cardiac Electrophysiology (2023)).   Durch die sogenannten „Pulsed Field Ablation“ gelang es Prof. Seizer, einen mit herkömmlichen Ablationsmethoden schwer zugänglichen Ort an der äußeren linken Herzkammer zu veröden. „Natürlich müssen hier noch Studiendaten folgen“, so Prof. Seizer, „aber der Anfang ist gemacht, und ich freue mich, dass mein Team und ich hier Pionierarbeit leisten und den Patienten mit dieser neuen Methode erfolgreich therapieren konnten.“

16.01.2023

Heute wurde in unserem Zentrum die erste Point-by-point Pulse Field Ablation (PFA) durchgeführt.

Damit gehören wir aktuell zu den ersten 20 Kliniken weltweit, die diese Therapie für Ablation von Rhythmusstörungen wir Vorhofflimmern anbieten.

Die Pulsed Field Ablation gilt als besonders schonend, da die benötigten elektrischen Impulse das umliegende Gewebe wie die Speiseröhre, Nerven und Blutgefäße nicht beschädigen. Die Kardiologie am Ostalb-Klinikum ist aufgrund ihrer hohen Expertise und Qualität von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie als Vorhofflimmerzentrum zertifiziert.